Erzgebirge mit Hindernissen
Noch einmal tourten die SoziRider im Osten und wieder quer durchs Erzgebirge. Nach der Herbsttour im letzten Jahr und der positiven Resonanz hatten wir unser „Basislager“ erneut für eine Woche in Olbernhau aufgeschlagen. Olbernhau, die kleine Stadt im Süden des mittleren Erzgebirges, hatte uns schon vor einem Jahr überzeugt und auch das Hotel Saigerhütte ließ an Gastlichkeit keine Wünsche offen. An beidem hat sich bis heute nichts geändert. Dennoch wurde unser Ausflug in diesem Jahr eine Tour mit Hindernissen.
An der schönen und abwechslungsreichen Landschaft hat das aber nicht gelegen. Wir haben bei unserer diesjährigen Wochentour trotz gleicher Region viel Neues entdeckt und kaum Wiederholungen bei den Strecken erlebt. In vielen Mittelgebirgen, in denen wir bisher unterwegs waren, hat man nach einer Woche gefühlsmäßig fast alle Straßen durch und meint, schon jede Kurve mit Vornamen zu kennen. Im Erzgebirge ist das anders – hier gibt es durch die Nähe zum Elbsandsteingebirge im Osten, zum Weinanbaugebiet um Meissen im Norden, zum Vogtland im Westen und zum böhmischen Becken im Süden soviel Abwechslung und Tourenvielfalt, dass auch zwei Bikerwochen locker gefüllt werden können. Und natürlich darf dabei das Erzgebirge selbst mit seinen vielen Highlights nicht fehlen. Da wir diesmal auch einen echten Museumsfan in unseren Reihen hatten, standen auch einige dieser „Touri-Tempel“ auf unserem Programm.
Aber Vorsicht mit vorschnellem Daumen runter: Das Uhrenmuseum in Glashütte oder der Frohnauer Hammer sind wirklich sehenswert und ein Besuch im Motorradmuseum auf Schloss Augustusburg müsste eigentlich bei jedem Biker, der in die Gegend kommt, zum Pflichtprogramm gehören. Einen wirklichen Geheimtipp wollen wir hier auch noch loswerden: Es ist die auf tschechischer Seite gelegene Verbindungsroute zwischen den Grenzübergängen Johanngeorgenstadt und Reitzenhain. Sie führt über Horni Blatna und Měděnec auf einem frisch asphaltierten Weg mitten durch herrliche Waldgebiete und zeigt die schönsten Panoramablicke zum Fichtelberg und ins böhmische Becken. Dort zu touren ist einfach nur schön.
Die Hindernisse unserer diesjährigen Herbsttour stammten, wie man unschwer am bisherigen Bericht erkennen kann, nicht aus der Region. Wir haben das Hindernis selbst mitgebracht – in Gestalt eines neu erworbenen Navigationsgerätes vom Typ Garmin Zumo 595 LM. Trotz intensivem Studium des Handbuchs war es nicht möglich, eine zuvor mit Base Camp zusammengestellte Route, nach den Anweisungen des Gerätes abzufahren. In verschiedenen Tests einiger bekannter Fachzeitungen wird dieses Phänomen übrigens ebenfalls beschrieben. Da wir uns mit diesen Fehlern nicht abfinden wollten, gingen wir mittels trial and error den Fehlerquellen auf den Grund. Am 5. Fahrtag wurden wir – mit uns bis dahin unbekannten Anweisungen – dann tatsächlich auf der zuvor gewählten Route exakt geführt.
Allerdings bis es soweit war, waren wir zeitweise tierisch genervt und manchmal hat es uns den Tourenspaß fast völlig verdorben.