Dolomiten 2018

Super Dolomiten-Tour im September 2018

Das Jahr 2018 wird für die SoziRider als ein besonders ereignisreiches und schönes Touren-Jahr in Erinnerung bleiben. Unsere Frühjahrstour an die Mosel war ein voller Erfolg. Mit der Sommerfahrt nach Frankreich haben wir dann erfolgreich Neuland betreten und Maßstäbe gesetzt. Dass es dabei auch das ein oder andere „technische Hindernis“ zu bewältigen gab (siehe Reisebericht Frankreich), hat unseren Erfahrungsschatz nur noch reicher gemacht. Nun starteten wir also zu unserer Spätsommertour in die vielleicht klassischste aller Tourenregionen, in die Dolomiten nach Südtirol. Und auch diese Tour in den südlichen Alpen hat alle Erwartungen erfüllt, die wir in sie gesetzt hatten.

 

Mit insgesamt 7 Bikes und 8 Teilnehmern war unsere Gruppe gut besetzt. Da alle auch über eine solide Fahrpraxis verfügten, stand dem Kurvenspaß nichts mehr im Wege. Selbst der Wettergott war den SoziRidern wohl gesonnen. Während sich in Deutschland der Spätsommer mit rund 30 Grad noch einmal richtig austobte, hatte es auf den Dolomitenstrecken im vierstelligen Höhenbereich angenehme 20 Grad und damit ein geradezu ideales Tourenklima.

Unser Basishotel verdient eine besondere Erwähnung. Es war das Hotel Obereggen gleichnamigen Bergdorf rund 30 Fahrminuten südöstlich von Bozen. Obereggen liegt auf 1.550 Höhenmetern und hat sich vor allem als Ski-Center Latemar-Obereggen einen Namen gemacht. Das kleine Bergdorf hat sich mit seiner Naturlandschaft aber längst auf ganzjährige Tourismusangebote eingestellt. Hier, am Fuße des zum UNESKO-Weltnaturerbe gehörenden Latemars, können sich auch Motorradfahrer richtig zu Hause fühlen. Denn das Hotel Obereggen präsentiert sich als ausgewiesenes Motorrad-Hotel und es hält, was es verspricht. Es hat unsere Erwartungen vollauf erfüllt. Hier gibt es schöne, großzügig bemessene Zimmer, eine hervorragende Küche in Feinschmeckerqualität und ein Service-Team, das sich bemüht, seinen Gästen jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Ein gepflegtes „Ankerbier“ kann man in abendlicher Sonne auf der Hotelterrasse genießen, zusammen mit einem geradezu atemberaubenden Panoramablick in die alpine Landschaft. Wer nach einer herrlichen Tour noch etwas mehr relaxen will, kann dies im hoteleigenen Saunabereich ausgiebig tun. Natürlich bietet das „Obereggen“ auch alle kleinen, manchmal aber so wichtigen Details, die man von einem Motorrad-Hotel erwarten darf. Das beginnt bei geeigneten Stellplätzen für die Bikes, geht über Wasch- und Schraubmöglichkeiten und ist mit einem Trocknungsraum für nasse Motorradsachen noch längst nicht vorbei. Besonders angetan waren wir von der hoteleigenen Tourenkarte, bei der man sich wirklich Mühe gegeben hat. Sie ist nicht nur ansprechend gestaltet, sondern auch echt zu gebrauchen. Hier findet man insgesamt 13 realistische und wirklich fahrbare Touren, die man auf Wunsch im Hotel sogar auf das eigene Navi überspielt bekommt. 

Beim Bericht über unsere Touren können wir hier natürlich nicht jedes Detail schildern. Besonders erwähnen wollen wir aber unsere „Pässe-Tour“, die wir bereits am ersten Tourentag unter die Räder genommen haben. Auf einem Rundkurs von 230 Kilometern konnten wir von Obereggen aus unter anderem den Karerpass, den San Pellegrinopass, den Paso de Campolongo, das Grödner Joch und den Sellapass befahren. Leider hat niemand die Anzahl der Kehren gezählt, mit denen wir unsere Reifen massierten. Das Höhenprofil dieser ersten Dolomiten-Tour war jedenfalls atemberaubend.

 

 

 

 

 

Besondere Erwähnung verdient außerdem auch unser Ausflug an die Westseite des Gardasees. Hat man sich erst einmal bis nach Riva und anschließend hindurch gekämpft, wird man durch eine der spektakulärsten Routen belohnt – die in den Fels gehauene, durch unzählige Tunnel führende „La Strada“ am Westufer des Gardasees. Sie gilt zu Recht als eine der schönsten Straßen der Welt, weshalb auch im Jahr 2008 James Bond hier eine seiner wildesten Verfolgungsjagden für „Ein Quantum Trost“ hingelegt hat. Ein Techniker versenkte damals sogar bei den Dreharbeiten auf rutschiger Fahrbahn einen Aston Martin im See – uns ist Vergleichbares natürlich nicht passiert. „La Strada“ hält für den Biker außerdem viele lohnende Touren bereit, zum Beispiel zu den herrlichen Serpentinen oberhalb von Gargnano. Unser Ziel war aber ein anderes: Wir haben uns einen alten Traum erfüllt – das Befahren der berühmten Brasa-Schlucht. Diese Bergstraße, die wegen ihrer Enge zum Teil nur im Ampelbetrieb benutzt werden kann, ist wirklich spektakulär. An ihrem Ende erwartet den Tourer dann der herrlichste Panoramablick über den Gardasee überhaupt. Unser Fazit: absolut fahrens- und sehenswert!

Leider gab es auf der Rückfahrt unserer Gruppe in den Bergen rund 28 Kilometer vor unserem Basishotel noch einen gefährlichen Zwischenfall. Ein faustgroßer Stein lag plötzlich in einer weiten Kurve mitten auf unserer Straßenseite. Für Zwei aus unserer Gruppe war ein Ausweichen unmöglich. Einen Biker hatte dieser Brocken besonders hart erwischt. Sein Vorderrad lief seitlich über den scharfkantigen Stein. Gekonnt brachte er seine Maschine nach der Kollision ohne Sturz noch zum Stehen. In der Felge des Vorderrades klaffte aber ein großer Riss und an der Einschlagstelle zusätzlich noch eine lange Delle. Der Reifen war natürlich vollkommen platt. Zum Glück fand sich im nahegelegenen Cavalese eine gute Schrauberwerkstatt mit Namen Moto Mozzini als Retter in der Not (www.motomozzini.it). Dort zog man kurzerhand einen Schlauch in das defekte Rad, so dass der Rückfahrt zum Basishotel nichts mehr im Wege stand. Wir danken an dieser Stelle Moto Mozzini und allen hilfsbereiten Schraubern auf dieser Welt. Wir haben sie bei unseren Touren im Trentino, in der Auvergne, im Saarland und in der Eifel getroffen und wir sind sicher: Sie sind mit ihrer Kunst Jahr für Jahr die Retter für Tausende Biker in Not. Gut, dass es Euch noch gibt; Danke dafür!

 

 

 

 

 

 

 

Am Ende unserer fast einwöchigen Dolomiten-Tour kann das Resümee nur positiv ausfallen. Obereggen hat uns so gut gefallen, dass Einige das reizvolle Bergdorf auch im winterlichen Skibetrieb erkunden wollen. Der Ort war eine echte Entdeckung. Gleiches gilt aber ausdrücklich auch für die Eignung unseres Hotels als Basisstation für Motorradtouren. Und grandiose Landschaften, herrliche Straßen sowie Kurvenspaß ohne Ende sind in den südtiroler Dolomiten ohnehin garantiert. Am Ende der Woche standen auf meinem Bike insgesamt 2.627 Kilometer mehr auf der Uhr. Eine schönere Abschlusstour für das Motorradjahr 2018 hätten die SoziRider kaum auf die Beine stellen können!

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